Warum wird in den meisten Biogasanlagen in Deutschland, Luftsauerstoff in einen anoxischen Prozess gegeben?
• Die Funktion der biologischen Entschwefelung wurde in den 1980er Jahren zufällig auf einer Biogasanlage in West-Afrika beobachtet.
• Bei diesem Prozess siedeln sich Mikroorganismen, Schwefelwasserstoff oxidierende Bakterien (SOB) auf Aufwuchsflächen im Gasraum an, welche H2S in ihrem Stoffwechsel als Energiequelle verbrauchen und dabei elementaren Schwefel und Sulfat produzieren.
• Diese Mikroorganismen benötigen Sauerstoff für diesen Prozess.
Interne biologische Entschwefelung im Fermenter
• Die Einbringung von Luftsauerstoff oder synthetisch erzeugtem Sauerstoff in den Fermenter, ist immer noch eine gängige Methode zur Reduzierung des Schwefelwasserstoffgehalts in Biogas.
• Die für den biologischen Abbau von Schwefelwasserstoff zu Schwefel und Schwefelsäure verantwortlichen Mikroorganismen sind bereits im Garsubstrat vorhanden.
Verfahrenstechnischer Vorteil:
• Mit einem scheinbar minimalen Kostenaufwand kann unter optimalen Bedingungen eine Entschwefelungsrate von 95% erzielt werden
Verfahrenstechnische Nachteile:
• Weil dieser Prozess schlecht zu steuern ist, muss in der Regel eine deutlich überstöchiometrische Zugabe von Luft erfolgen. Dadurch wird das Biogas auch mit Fremdgasen (N2) verunreinigt.
• Zusammensetzung der Luft: Bei einem Sauerstoffüberschuss von 0,1% sind zusätzlich 0,4% Stickstoff im Biogas
• Der Schwefel bleibt im Fermenter
Somit bleibt die Frage, was der Schwefel im Fermenter macht und ob dieser entsprechend mit dem Substrat ausgetragen wird.
Kritisch zu betrachten ist aber immer die sich bildende biogene Schwefelsäure.
Diese führt an Anlagenteilen zu massiver Korrosion.
Hier ist die Fixierung/Fällung des Schwefels als Sulfid (FeS) die zuverlässige und sinnvolle Alternative.
Wir empfehlen dazu KRONOFLOC EISEN-II-CHLORID-Lösung